In die Oberstufenklasse O1, kamen zum neuen Schuljahr zwei neue Schüler. Doch statt ganz normal ins neue Schuljahr zu starten kam Corona und alles wurde anders. So dürfen aus gesundheitlichen Gründen 2 Schüler bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht in die Schule kommen. Sie werden so gut wie möglich Fernunterricht versorgt.
Dann musste die Klasse auch noch den Klassenraum wechseln, da der ursprüngliche nicht richtig durchlüftet werden konnte. So findet jetzt der Unterricht in der Lehrküche und dem dazugehörigen Nebenraum statt. Doch wie findet man sich in solch eine neue Situation gut ein? Nun, die Klasse O1 übertrug ganz viele Unterrichtsrituale auf die neue Situation und tat das was in der Schule stattfinden sollte, sie machte Unterricht. Ein Merkmal von Unterricht ist ja, dass sich die Schüler sich um einen Unterrichtsgegenstand versammeln um Neues zu lernen. Viele Schüler konnten das aus der Unter- und Mittelstufe erlernte Lernverhalten förderlich in die neue Situation einbringen. Solch Zeit zeigen, wie sinnvoll es war, dass die Schule sich bereits vor geraumer Zeit auf den Weg gemacht hat, für viele Unterrichtsbereiche Standards zu entwickeln. Gerade in solch unruhigen Zeiten, in denen viel improvisiert werden muss, erleichtern sie und strukturieren sie die Arbeit und können in dem ganzen Durcheinander den Austausch und die Orientierung erleichtern. In vielen Bereichen sind die Unterrichtsbereiche in differenzierte Kompetenzstufen aufgegliedert. Sei es im Sachunterricht, in dem Bereich Kommunikation in dem Zielvokabular, in der an Kutzer orientierten Mathematik, oder die Symbol und Gebärdensysteme. In der Klasse O1 steht z.B. mehrmals in der Woche im Bereich Deutsch eine sog. Wortfeldarbeit auf dem Stundenplan. Hier lernen und üben die Schüler auf unterschiedlichen Ebenen (Symbol, gesprochene Sprache, Gebärde, Schrift) sich zu einem Wortfeld Begriffe und Mitteilungswege. (siehe Fotos)
Im Mathematikunterricht wird der Umgang mit Zahlen erlernt und geübt. Hierbei lernen einige Schüler u.a., dass die Menge auch dann gleich mächtig ist, wenn sich deren Anordnung ändert. Andere Schüler lösen zeitgleich Additions- und Subtraktionsaufgaben. Egal auf welcher Ebene gelernt wird, wichtig ist hierbei ein positives Verhältnis zu den Fehlern und den eigenen Kompetenzen zu entwickeln. (siehe Fotos)
Doch was macht eine Oberstufenklasse noch aus in der die Schüler ihre letzten Schuljahre verbringen? Das ist der große Bereich der Berufs- und Lebensvorbereitung. Dazu gehört u.a. der Koch- und Werkunterricht sowie Praktika. Koch- und Hauswirtschaftsunterricht findet zurzeit gar nicht, Praktika nur sehr vereinzelt statt. So gibt es in diesem Bereich lediglich ein kleines Rumpfprogramm, das aus Werk- und Handarbeitsunterricht besteht. Im Werkunterricht werden konkrete Projekte bearbeitet. Da wurde z.B. eine Spuckschutzwand für das Schulbüro hergestellt oder es werden Computerständer für die Schulcomputer montiert und lackiert. Im Handarbeitsunterricht wird der Umgang mit Nadel und Faden sowie Stick und Knotentechniken erlernt.
Sollten sich die Zeiten einmal wieder „normalisieren“ dann würde sich die Klasse sicher wieder sehr freuen, wenn sie wieder ein Literatur- Musik- oder ein naturwissenschaftliches Projekt mit einem Theater- Konzert oder Museumsbesuch verbinden kann. Aber bis dahin hilft man sich auf humorvolle Art mit dem was man hat und dies so gut es eben geht.