Geschichte der Schule – 50 Jahre und kein bisschen alt!

So fing es an… Bilder aus den Anfängen unserer Schule

1___Freudig bewegte Atmosphäre 1964
Freudig bewegte Atmosphäre 1964

So wurden wir, so war der Anfang

Ende 1962 wurde das Gebäude der alten Dorfschule Boberg frei. Mutige Pädagoginnen und Pädagogen fassten den Beschluss, dort eine Schule für behinderte Kinder und Jugendliche zu gründen, um einen Ort für ganzheitliches Lernen und Erziehen zu schaffen.

Am 6. Januar 1963 war es soweit und für drei Klassen mit 36 Schülerinnen und Schülern begann die ganztägige Förderung.
Bis 1966 wuchs eine Warteliste für den Weidemoor auf 100 Kinder an. Von 1966 bis 1972 gab es Schulzweigstellen aufgrund des Platzmangels an den Schulen Leuschnerstrasse und am Billbrookdeich.

Endlich konnten 1972 alle 120 Schüler in den neuen Klassentrakten am Weidemoor unterrichtet werden. Von 1975 bis 1978 kamen weitere Klassen- und Fachräume dazu.
Aus der Heilpädagogischen Tagesschule von 1963 wurde in den siebziger Jahren eine moderne Sonderschule mit vielfältigen pädagogischen und therapeutischen Möglichkeiten. Nun konnten auch schwerstbehinderte Kinder aufgenommen und umfangreich gefördert werden.
Für alle Schüler gab es die Verbindung von Unterricht, Erziehung und Therapie.

Was damals galt, ist heute noch wichtig: 
Pädagogik mit Herz, Verstand und Vertrauen

Von Beginn an sind drei – heute immer noch moderne – Grundsätze fest in der Schule verankert: Das verbindliche ganztägige Lernen und Fördern, der Unterricht in altersgemischten Klassen und die Zusammenarbeit von Fachkräften mit unterschiedlichen Qualifikationen (Lehrer, Erzieher, Sozialpädagogen, Therapeuten, Pflegekräfte) in kompetenten Teams.
Im Vordergrund steht das Kind als ganze Person mit allen Entwicklungsmöglichkeiten.

Fördern, Fordern, Spiel und Entspannung – der Unterrichtstag ist rhythmisiert und bietet klare Strukturen, emotionale Sicherheit, Anerkennung und Zutrauen in die Leistungsfähigkeit der uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen.

Kooperation, Vertrauen und Hilfen

Eltern behinderter Kinder benötigen nicht nur einen Schulplatz, sondern auch Hilfen, Beratung und Vertrauen in ihre Fähigkeiten zur Förderung ihrer Kinder.
Die Unterstützung der Eltern und die Zusammenarbeit mit ihnen ist ein wichtiger Faktor in der Arbeit und Entwicklung der Schule. Es gibt ein breites Spektrum an rechtlicher und persönlicher Beratung, Gesundheitsvorsorge, Erziehungshilfen, Kooperation mit Trägern der Behindertenhilfe und Institutionen.
Die Schule Weidemoor ist eben weitaus mehr als nur ein Lernort.

Wir schauen in die Zukunft

Unsere Schule entwickelt sich weiter. Zur Jahrtausendwende wurde ein neues Haus mit Klassen-, Computer- und Musikraum fertig. Die Schule wird derzeit völlig neu instand gesetzt.
Nach einem starken Schülerrückgang Ende der achtziger Jahre, freuen wir uns nun wieder über 125 Kinder zu unterrichten. Das Kollegium wächst und verändert sich. Mehr Sonderpädagogen, Freiwillige und Therapeuten stehen für eine gute Betreuung zur Verfügung.
Mit der Selbstverantwortung der Schule kommen weitere Aufgaben hinzu, wie die Kooperation mit integrativen Schulen in Bergedorf und die Weiterentwicklung der Arbeitsschwerpunkte, zum Beispiel der Ausbau der Berufsorientierung, der Kommunikation und der Arbeit mit neuen Medien.
Die Schule Weidemoor ist ein lebendiger Lernort mit vielfältigen Angeboten für alle Schülerinnen und Schüler.

Grußwort zum 50-jährigen Bestehen von Schulsenator Ties Rabe

Könnten die Mauern der Schule Weidemoor reden, dann würden sie viele Geschichten erzählen.
Die Geschichte vom Neubau in einer aufblühenden Zeit, in der Häuser endlich nicht mehr aus Trümmersteinen gebaut werden mussten.

Die Geschichte einer beachtenswerten Schulgründung für beachtenswerte Kinder.
Die Geschichte einer wichtigen und richtigen Entwicklung. Der Entwicklung vom Wegsehen zum Hinsehen, vom Ausgrenzen zum Mitnehmen, von der Besonderheit zur Selbstverständlichkeit.
Sicher wären auch Geschichten von langen Haaren und kurzen Röcken dabei.
Geschichten von spartanischer und vielleicht manchmal improvisierter Ausstattung.

Geschichten von der Freude über immer neue Erfindungen, die den Schülerinnen und Schülern wertvolle Unterstützung geben konnten.
Auf jeden Fall aber Geschichten von Lehrerinnen und Lehrern, die sich mit Anspruch, Wissen, Zuneigung und großem Engagement einem Ziel widmeten: „ihren“ Kindern das bestmögliche Rüstzeug für die weitere Ausbildung und das Leben mitzugeben.
Und das mit allen Mitteln, die ihnen zu ihrer Zeit im Laufe dieser 50 Jahre zur Verfügung standen.
Die Schule Weidemoor ist auch heute eine beachtenswerte Schule mit beachtenswerten Schülerinnen und Schülern. Und sie ist – wie ich schon persönlich feststellen konnte – eine Schule, in der man herzlich willkommen geheißen wird.

Ich gratuliere ebenso herzlich zum 50. Jubiläum und wünsche all denen, die hier zum Gelingen von guter Schule und gutem Unterricht beitragen: Bleiben Sie engagiert für „Ihre“ Kinder, schreiben Sie viele weitere Erfolgskapitel für die Geschichte Ihrer schönen Schule.

Ties Rabe
Senator für Schule und Berufsbildung
der Freien und Hansestadt Hamburg
Hamburg im April 2013

3___flyer-bild1Flyer 50 Jahre Schule Weidemoor
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